Das Wilsdruffer Heimatmuseum hat eine lange Geschichte. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in intensiver Sammeltätigkeit eine Fülle von Dingen "aus der Väter Zeit" zusammen getragen.
Zeugnisse der Geschichte, der Lebensverhältnisse der Menschen, ihre Arbeitsgeräte und Ergebnisse ihrer Handwerkskunst, ihres Zusammenlebens, ihrer Feste und ihres Brauchtums. Im März 1919 konnte die von dem Oberlehrer Artur Kühne begründete und bis zu seinem Tode 1950 geleitete Sammlung der Öffentlichkeit übergeben werden. Sie stand bei den Fachleuten und der Bevölkerung in hohem Ansehen, musste aber 1970 geschlossen werden.
Erst nach einem Vierteljahrhundert konnte der verbliebenen Bestand mit wenigen Mitarbeitern aufarbeiten und ergänzen. Bei der Neugestaltung kam es darauf an, in einem Kernbereich das typische Heimatmuseum der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Sachsen zu erhalten und mit den moderneren musealen Darstellungsmöglichkeiten harmonisch zu verbinden.
Der Sammelbereich des Museums umfasst das Gebiet der heutigen Stadt Wilsdruff, für das schon früher der Begriff "Wilsdruffer Land" üblich war. Es erwartet für Sie neben einer bemerkenswerten Gesteinssammlung eine Darstellung der Geschichte beider Kirchen der Stadt. In einem großen Diorama wird mit 1850 Zinnfiguren ein Ausschnitt vom Beginn der Schlacht bei Kesselsdorf. Sehen kann man auch Innungsbriefe, -truhen und -humpen sowie Werkzeuge der Schuhmacher, Tischler, Stellmacher, Böttcher und Schlosser.
Wilsdruff galt Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Möbelstadt. Die wenigsten aber wissen, dass der "Küchentisch mit herausziehbarem Aufwaschtisch" die Erfindung eines Wilsdruffer Tischlers ist. Davon kündet das Original der Patenturkunde des Kaiserlichen Patentamtes von 1906.