Der Friedhof fügt sich harmonisch in die Landschaft der Dresdener Heide ein.
Seinem Charakter nach unterscheidet sich der 1934 bis 1936 angelegte Friedhof in der Dresdner „Jungen Heide“ völlig von anderen Großstadtfriedhöfen. Das Areal blieb, was es bisher war, ein Wald. Die einzelnen Quartiere wurden durch große, naturbelassene Wege und Pflanzstreifen gegliedert.
Bereits 1913 erhielt der Stadtbaurat Hans Erlwein den Auftrag, einen neuen Hauptfriedhof für Dresden zu planen. Erlwein entwarf den neuen Waldfriedhof mit einer Gesamtgröße von 75 ha, in Anlehnung an Münchener Friedhofskonzepte. Durch den tödlichen Unfall des Stadtbaurates, den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen wurden in den Folgejahren keine Maßnahmen zur Realisierung unternommen.
Erst in den 1920er Jahren wurde das Projekt wieder aufgenommen, das Gelände der Jungen Heide an der Moritzburger Straße 1927 nach Dresden ein gemeindet und die Friedhofsfläche auf etwa 53 ha verringert. Maßgeblich beteiligt an der Anlegung des Heidefriedhofs waren der Direktor der Stadtgartenverwaltung, Heinrich Balke, der Stadtbaurat Paul Wolf und die beim Stadtbauamt angestellte Architektin Rosi Pohl.
Am 3. Januar 1936 fand auf dem Heidefriedhof die erste Urnenbeisetzung statt. Nach Anlage der Urnengrabquartiere wurden auch Flächen für Sarg- beisetzungen vorbereitet. Am 20. November 1937 erfolgte die erste Sargbeisetzung.
1943 begannen die Arbeiten zur Vorbereitung von Flächen für Beisetzungen von Zivilopfern im Katastrophenfall. Das wurde im Februar 1945 zur tragi schen Realität. Anfang 1948 wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung des „Ehrenhains der Fliegeropfer“ ausgeschrieben. Die Arbeiten an der Anlage dauerten bis 1954. Zeitgleich entstand das erste feste Feierhallengebäude nach Entwürfen des Baurates Leibold. Pläne aus den 1920er und 1970er Jahren zum Bau größerer Feierhallen mit eigenem Krematorium kamen nie zur Ausführung. Anfang der 1960er Jahre wurde die Anlage des Verbandes der Verfolgten des NaziRegimes im vorderen Teil des Ehrenhain errichtet, nachdem sich dessen Beisetzungsfläche im Grabfeld U22 als zu klein erwiesen hatte. Zeitgleich entstand der Feierplatz mit der Flammenschale in seiner heutigen Form. Die Gestaltung des abschließenden Bereiches des Ehrenhains wurde grundlegend überarbeitet, das Hochkreuz abgebaut und eine neue Gedenkmauer gesetzt.
1975 begannen die Urnenbeisetzungen in der Urnengemeinschaftsanlage, auf der seit 1982 die Skulptur „Stirb und Werde“ von Rudolf Sitte steht. Die Dresdnerin Thea Richter entwarf 1989 ein Kunstwerk in Gedenken an die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter der Sowjetunion.
Im zweiten Torhaus am Friedhofseingang gegenüberder Friedhofsverwaltung befindet sich eine kleine Ausstellung. Die gesammelten Exponate, Pläne und Fotos zeigen die Entwicklung des Friedhofs.
Das Gebäude der Feierhalle wurde in den Jahren 1948 bis 1950 erbaut. In seiner naturnahen Gestaltung mit Sandsteinfassade und Schieferdach fügt es sich harmonisch in die Landschaft der Jungen Heide ein.
Quelle: Friedhofsbroschüre Heidefriedhof