Manche Gäste und sogar Einheimische vermuten den Beginn der Sächsischen Weinstraße und des Sächsischen Weinwanderweges in Dresden-Pillnitz, da dort die ersten großflächigen Weinberge auftauchen. Aber die Stadt Pirna bildet aus gutem Grund den Start für beide Weinrouten: Zum einen dehnte sich das Weinanbaugebiet in seiner Blütezeit im 18. Jh. bis nach Pirna aus, zum anderen haben fleißige Freizeitwinzer auch hier in den 90er Jahren einige alte Terrassen in mühevoller Arbeit wieder aufgerebt.
Der genaue Startplatz zur 1. Etappe und damit zum gesamten Sächsischen Weinwanderweg ist der Wanderparkplatz an der Elbe an der Postaer Straße am Eingang Mockethaler Grund im Ortsteil Oberposta, wo es einige gut erhaltene Winzerhäuser und andere Zeugnisse des historischen Weinbaus gibt (u. a. Sandsteintreppen durch terrassierte Weinberge; unweit des Weinwanderweges: Original einer Winzertafel in der Mauer eines ehemaligen Winzerhofes (Oberposta 27) und Tafel zur Wein-Kulturlandschaft Posta am Weinbeet (nahe dem Grundstück Niederposta 3)).
Zu Fuß erreicht man den Wanderparkplatz vom Bahnhof Pirna entweder über die Stadtbrücke Pirna, Fährstraße, Hauptplatz, Oberer Platz, Postaer Straße oder mit der Fähre F9 über Brückenstraße, Am Elbufer - Fahrt mit Fähre - vom Fähranleger nach links, Rtg. Elbeparkplatz Copitz, Fährweg, Oberer Platz, Postaer Straße (jeweils ca. 30 min).
Vom Wanderparkplatz aus geht es die Grundstraße den Mockethaler Grund hinauf, dann einen Serpentinenweg mit Gelb-Punkt-Markierung bis zum Burglehnpfad. Vorbei am Ehrenhain führt die weitere Wegemarkierung in nördlicher Richtung (Burglehnstr., Karl-Büttner-Str., Albert-Barthel-Str., Liebethaler Str., Tannenweg, Fichtenweg, Altjessen), bis wir auf den Weinbergweg stoßen und diesen bis zu einem Wegkreuz (Wegsäule) laufen, dann links abbiegen und weiter auf dem Grundmühlenweg, Brücke über Radeberger Straße (S177), Meiereiweg (ehemalige Meierei mit hübschem Teich) bis zur Lindenallee (evang. Pfarrkirche von 1902).
Diese führt rechts aufwärts, nach 600 m zweigt der Weinwanderweg ab (Lochmühlenweg) und bringt uns zum Graupaer Jagdschloss. Hier wurde anlässlich des 200. Geburtstages von Richard-Wagner eine moderne und multimediale Dauerausstellung zum Wirken Wagners eröffnet, ein Teil der Richard-Wagner-Stätten, zu denen auch das nahegelegene Lohengrin-Haus gehört. In dieser ältesten musealen Wohnstätte der Welt arbeitete der große deutsche Komponist und Dresdner Hofkapellmeister 1846 an seiner Oper „Lohengrin“. Gegenüber vom Parkplatz des Richard-Wagner-Museum laden eine Eisdiele und ein Spielplatz zum Verweilen ein.
Laut Wegemarkierung gelangen wir über die Richard-Wagner-Str., Badstraße, Lindengrundstraße zum Kleingraupaer Dorfplatz mit schön restaurierten Bauernhöfen und schließlich über die Kreuzerbergstraße und den Weinbergsweg in den schon zu Dresden gehörenden Ortsteil Oberpoyritz.
Dann kommen wir zur Rysselkuppe, ein Weinberg, der vom Weingut Klaus Zimmerling ökologisch bewirtschaftet wird.
Wir gehen den Bergweg weiter und erreichen den Pillnitzer Königlichen Weinberg, an dessen oberer Kante der Leitenweg mit großartigen Aussichten auf das Elbtal mit seinen Obstplantagen, auf die Weinbergterrassen und die kleine barocke Pillnitzer Weinbergkirche führt. Hier auf dem Leitenweg mit seinen alten Wärter- und Winzerhäuschen haben Pillnitzer Freizeitwinzer auch einen 800 m langen Weinlehrpfad mit interessanten Informationen zum Weinanbau geschaffen.
Wir erreichen die Wünschendorfer Straße und folgen ihr bis An der Schäferei bis zum ehemaligen Dorfplatz Am Rathaus in Pillnitz.
Dort ist das Ziel der 1. Etappe erreicht. Wer Zeit hat, sollte unbedingt noch einen Bummel durch den Pillnitzer Park mit seinen dendrologischen Besonderheiten anschließen – oder wiederkommen. Denn die gesamte Park- und Schlossanlage mit seinen Museen ist einen mehrstündigen Besuch wert. Zur Einkehr und zum Übernachten lädt das Schlosshotel Pillnitz mit Restaurant ein. Unweit vom Park kann in der Chocolaterie am Fliederhof ein reichhaltiges Sortiment an lokal produzierten Schokoladen aus der Region erworben werden und in der Backwirtschaft der Bäckerei Wippler kann man bei Kaffee und Kuchen den Tag ausklingen lassen.