Sechs Jahre sind seit ihrem letzten Longplayer «Du bist so symmetrisch» vergangen und man hört, dass sie einen langen Weg zurückgelegt haben. «Io tu il loro» wurde über zwei Wochen in einer Hütte am Ende eines abgelegenen Schweizer Tals geschrieben. Ziemlich genau am selben Ort hat Klaus Johann Grobe 2014 ihre gesamte LP «Im Sinne der Zeit» herausgebracht. Was als erneutes Musikmachen begann, wurde schnell zu einer Platte. Nachdem die Entscheidung gefallen war, wurde das Ganze ziemlich schnell fertiggestellt und Ende 2022 noch einmal in David Langhards Dala Studio aufgenommen.
«Io tu il loro» ist eine Platte, die nicht durch endloses Herumspielen mit Hunderten von Ideen und Sounds entstehen kann. Alles, was sie brauchte, war eine echte Pause (Dani und Sevi arbeiteten an keinem Grobe-bezogenen Zeug, bis sie sich 2022 oben in den Bergen trafen). Es ist ein Album mit einer verschwommenen Vision und sanften Einschränkungen. Man kann irgendwie spüren, wie sie verzeihend auf all ihre Arbeit zurückblicken und dann zu dem übergehen, was sich richtig anfühlte. Hier sind wir also mit neun Tracks voller umarmender Wärme, so melancholisch einladend, dass man nicht weiß, ob man lächeln oder weinen möchte.
Manche nennen es vielleicht zeitlos, andere nennen es Dad-Rock … nun, es ist sicherlich keine Disco für die Massen, es ist eher so: „Wenn ich mich nach vier Bieren nicht zum Tanzen bringen kann, kann ich auch gleich nach Hause gehen.“
Also keine Disco? Keine synkopierten Synthesizer? Kein Deutsch? Kein Hall? Wo sind The Grobe?
Lassen Sie sich Zeit, Sie werden feststellen, dass Klaus Johann Grobe nicht weg sind, sie haben nur eine Kurve gemacht, bevor sie in ein weiteres Unbekanntes gefahren sind.